Nach einer langen Pause, bin ich wieder zurück. Back to business sozusagen, aber wo war ich?
Das ist nicht so leicht zu beantworten. Kurz gesagt: Ich habe mir einen Monat freigenommen. Frei von ToDo Listen und Social-Media. Ich war in der Heimat und habe mich um meine Gesundheit gekümmert. Jetzt bin ich zurück, habe einiges in meinem Leben umgekrempelt und bin, was meine Sucht nach guten Büchern angeht, wieder rückfällig geworden.
In einem Monat habe ich 8 Bücher gelesen und ein Bücherregal gekauft. Besonders berüht hat mich dabei die "Lost Boys" Reihe von Emma Scott. (unbezahlte Werbung)
Ich bin kein Buchblogger und dass hier soll keine ausführliche Rezension werden, aber die Bücher haben mich für eine Zeit aus der Realität geholt, sie haben mir geholfen meinem eigenen Schreibstil ein wenig mehr zu vertrauen, denn auch dort gab es Unstimmigkeiten, kleinere Dinge, die mir aufgefallen sind. Dinge die eben nicht perfekt waren, was aber viel wichtiger ist. Es war egal. Die Geschichten sind trotzdem berührend und mitreißend. Gerade band drei "The last Piece of his Heart" hat mich besonders gepackt.
Jetzt sitze ich wieder an meinem eigenen Manuskript, arbeite an den nächsten 60 Seiten und es fällt mir schwer. Nicht weil ich Schwierigkeiten habe, meinen Schreibstil zu überarbeiten, sondern weil mir diese Seiten besonders schwer fallen. Es sind die härtesten zwei Kapitel im ganzen Buch. Meine Protagonisten würden mich dafür hassen. Dafür, dass ich als Autorin ihnen das antue und zugegebenermaßen es ist schwer. Meine Protagonistin erlebt in diesen Kapiteln die schwerste Nacht ihres Lebens. Eine, die ihr Leben nicht nur durcheinander bringt, sondern völlig zerstört. Sie trifft nur wenige augenscheinlich harmlose Entscheidungen und dann gibt es kein Zurück mehr. Welche Wellen dieses Ereignis schlägt, ahnt sie dabei noch nicht mal. Das soll sie auch erst 8 Jahre später erfahren. 8 lange Jahre in denen sie sich eine Zukunft erkämpft und das Gesehen verarbeitet. Sie wird stärker, härtet sich ab und ihr Umfeld hilft ihr dabei. Mein männlicher Protagonist hat es nicht so leicht. Ein Ereignis in der Vergangenheit hat sein Leben in eine sinnlose Anordnung von Tagen und Wochen verwandelt. Er verschließt sich, will seine Ruhe haben und das umsetzen, was er geplant hat. Was passiert wohl, wenn diese Charaktere aufeinandertreffen und er merkt, dass ihn mehr mit ihr verbindet, als eine traumatische Vergangenheit.
Das klingt wie ein typischer Klappentext, was vermutlich daran liegt, dass man sich bedeckt halten muss, um nicht zu viel preiszugeben. Fakt ist, ich mag Geschichten mit Substanz. Die drei oben genannten Bücher haben genau das. Sei es die Liebe eines Footballspielers zu einem neuen Mitschüler, der für seine Homosexualität von seinen Eltern in ein Konvertierungslager geschickt wurde. Oder die Probleme eines jungen Mannes der auf keinen Fall so werden will wie sein Vater, der vor einigen Jahren seine Mutter ermordet hat. Das sind für mich interessante Hintergründe, die eine Geschichte irgendwie spannend machen. Eine Liebesgeschichte braucht so etwas um meine Aufmerksamkeit zu erhalten. Nichts gegen all die Geschichten in denen der beliebte Junge sich an eine strebsame Mitschülerin ranmacht, weil er eine Wette am laufen hat, aber das reicht für meinen Lesegeschmack einfach nicht. Genauso braucht auch meine eigene Geschichte einen tiefen Hintergrund. Deshalb ist sie keine bloße Liebesgeschichte. Ein bisschen Thriller, eine Prise Krimi und ganz viel Drama. Das ist wenn du mich verlierst.
VG
Emilia