Zeit, wir alle brauchen sie und haben doch viel zu wenig davon.
Mein Leben lang höre ich den Spruch: "Ein gutes Zeitmanagement ist alles!"
In der Schule und im Studium organisiert man seine Lernzeiten, die Recherchen und den Rest des Lebens rund um die Vorlesungen oder den Unterricht. Wenn man es dann geschafft hat in die Arbeitswelt zu stolpern, beginnt der Strukturierungswahnsinn. Man organisiert seinen Tag in Meetings, ToDo's und Pausenzeiten. Irgendwie muss man alles unter einen Hut bekommen und wenn man dann noch auf die wahnwitzige Idee kommt einem Hobby nachzugehen, dann wird's richtig knifflig.
Man stelle sich vor, jemand besäße dann auch noch die absolute Frechheit gleich mehrere Hobbies zu haben. Tada!! Diese bodenlose Dreistigkeit habe ich mir tatsächlich geleistet. Denn ich kann ja mein Jugendhobby nicht fürs Buch schreiben einfach so aufgeben. Seit ich sechs Jahre alt war, habe ich etwas mit Pferden zu tun gehabt. Hier in Berlin habe ich mir dann eine Reitbeteiligung zugelegt. Da war klar, dass ich das nicht aufgeben werde. Also wurden die Ärmel hochgekrempelt, die Lektüre zum Zeitmanagement entstaubt und in die Tasten gehauen.
06:30 - 07:00 - Frühstück, Aufwachen, Laptop hochfahren.
07:00- 08:00 Erste Meetings vorbereiten.
Den Rest erspare ich euch, denn Verlagsmarketing kann auch sehr administrativ sein. Das Wichtigste kommt erst ab 15:00. Denn dann wurde das Home Office Büro gegen die Couch getauscht. Es kann losgehen. Buchplaner raus, Konzept aufgeschlagen und weiter geht die wilde Fahrt. Zwischendurch was Essen, dann bis 22:00 durchgezogen.
22:05: Licht aus.
Für 6 Monate war die einzige Abwechslung, die Fahrt zum Stall, wo ich aber nicht untätig war, sondern im Kopf weitergeschrieben habe. An den Wochenenden wurde durchgearbeitet und teilweise bis 2 Uhr nachts getippt. Teilweise bin ich dann am nächsten Tag wieder um 08:00 aufgestanden um mit dem gleichen Gedanken weiterzuarbeiten.
Ich hatte Energie, war super motiviert und hatte schier endloses Durchhaltevermögen. Bis zum Mai, denn da war der Spuk vorbei. Die Produktivphase wich der Überarbeitungszeit. Es veränderte sich etwas, meine Tage wurden weniger voll und ich konnte auch mal entspannen. Mittlerweile bin ich wieder in einem normalen Alltag angekommen und kann sogar ab und zu lesen. Struktur und Organisation haben mir beim Einteilen meiner Schreibzeiten sehr geholfen. Ich hatte einen Kalender in dem notiert war, bis wann ich mit welchem Kapitel fertig sein möchte. Das kannte ich aus der Verlagsarbeit, wo es strikte Deadlines gibt. Natürlich musste ich meine eigenen nicht so streng einhalten, aber alleine die Anwesenheit eines Rahmens hat mich beruhigt und motiviert. Das ist auch mein Tipp für euch. Findet eure individuellen Strategien im Umgang mit eurem Arbeitsaufwand. Strukturiert den Tag so dass ihr am besten arbeiten könnt. Managementratgeber können euch Strategien und Methoden aufzeigen, aber die müssen eben auch zu euch passen und nur ihr wisst, was das Richtige für euch ist.
Viele Grüße
Emilia