Wie schreibe ich bestimmte Szenen? Die meisten haben vermutlich schon ein Buch gelesen, in dem es hier und da ein paar schöne Szenen gab. Bevor ich mit meinem Manuskript angefangen hatte, habe ich mir über genau diese Szenen Gedanken gemacht. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass mir das am schwersten fallen wird. Fehlanzeige, so schlimm war es gar nicht. Dabei hatte ich mich so gut vorbereitet mich mit der After Reihe eingedeckt und herausgefunden, wie andere Autoren das machen. Was mir dadurch klar wurde? Ich bin ein Fan von Antizipation. Die Faszination der Andeutung. Zu viel Explizites macht für mich die Magie kaputt. Außerdem war mir wichtig, dass meine Protagonistin das Zepter in der Hand hält.
In meinem Buch gibt es genau eine dieser Szenen, die ich auch noch ausgerechnet aus der Perspektive meines männlichen Protagonisten geschrieben habe. Besondere Herausforderung, aber es musste sein, denn wir müssen zu dem Zeitpunkt in der Geschichte in seinen Kopf schauen um zu verstehen, was da gerade passiert ist. Ich als Autorin hatte dann die Aufgabe herauszufinden, was ein Mann in so einer Situation denkt. Gott sei Dank habe ich ein Exemplar dieser Spezies zu Hause und konnte ihn genau fragen, wie er in dieser Situation reagiert hätte, was er denken und wie er sich bewegen würde. Das habe ich mit dem Charakter meines Protagonisten verbunden und siehe da, es war fertig. Bevor ich es zum Probelesen gegeben hatte, war ich trotzdem nochmal unsicher. Meiner Mutter wäre es trotz Zensur vermutlich noch immer zu viel. Das Feedback war auch dementsprechend. Ihr gefiel aber lediglich ein Satz nicht. Das war zu erwarten und ist zu verschmerzen (Der Satz wurde natürlich nicht gestrichen).
Denn ich finde, die Szene mehr als harmlos. Im richtigen Moment wird die Tür geschlossen und der Rest ist Kopfkino. Alles andere hätte auch nicht zu meinen Protagonisten gepasst.
Mein Fazit zu diesen Szenen? Kein Problem, es gibt Schlimmeres aber das ist eine andere Geschichte und Thema für einen anderen Abend.
Viele Grüße
Emilia